Wir können andere Menschen nicht ändern – aber wir können Situationen gestalten

Kennst du das? Du hast einen Kollegen/eine Kollegin, jemandem im Freundeskreis, oder im Sportverein oder im Chor, der dich immer wieder nervt. Der oder die macht etwas, was dich total auf die Palme bringt. Sie tut was, sagt was, ist einfach nur anwesend und schon, bist du genervt. Was auch immer der Grund sein mag.

Ich vergleiche das mit einer Zahncremetube, die zusammengequetscht, ohne Deckel tropfend und ekelig auf dem Waschbeckenrand liegt und mich morgens anstarrt. Ich denke bei mir: „Boah, wie oft soll ich das denn meinem Mitbewohner noch sagen, dass ich das ekelig finde und er doch bitte den Deckel wieder draufschrauben soll, wenn er sich die Zähne geputzt hat! Er ändert sich einfach nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll.“

Hier eine schlechte Nachricht: Am Verhalten anderer Menschen herumzumäkeln ist oft vergebene Liebesmüh. Wir können andere Menschen leider nicht ändern.

Aber hier ist die gute Nachricht: Wir können Situationen gestalten, in denen wir mit diesen Menschen sind.

Im Fall der Zahncremetube habe ich irgendwann einen Zahncreme-Spender gekauft! Der kleckert nicht, braucht keinen Deckel und steht immer sauber und ordentlich am Waschbecken.

Es macht also Sinn das Problem einmal genauer zu betrachten, und zu überlegen, an welcher Stellschraube man drehen kann. Was kann ich an dem System, bzw. an der Situation – oder vielleicht sogar an meinem eigenen Verhalten – ändern, um das Miteinander so zu gestalten, dass es mich nicht mehr nervt.

Hast du auch so jemanden in deinem Umfeld, der deine Zahncremetube blöd quetscht? Lass uns gerne mal gemeinsam überlegen, wie du das System mit dieser Person neu gestalten kannst.

Wie Selbstcoaching zu einem wirksamen und nachhaltigen Tool werden kann…

In diversen Ausgaben aktueller Magazine gibt es wieder tolle Extras zum Thema Tagebuch schreiben oder kreativ sein. Zum Beispiel in der happinez, Nummer 5, 2018 ist ein wunderschönes kleines weißes Tagebuch dabei mit viel Platz zum selber gestalten.

Mit einem Tagebuch als add-on

Außerdem habe ich mir gestern die „Auszeit“ Juni/Juli 2018 mitgenommen in der ein kleines „Kreativ-Büchlein“ drin ist zum schreiben, ausmalen und mit Anregungen zum ausprobieren.

Mit einem kleinen Kreativ-Büchlein als Zugabe.

Ich mag solche add-ons ja wirklich gerne. Ja, ich sammele sie regelrecht. Auch vom Flow Magazin zum Beispiel. Doch was genau mache ich damit? Ich lege vielleicht los, beantworte eine Frage, oder male etwas aus, und dann – leider – landen sie in einer Schublade zusammen mit den anderen angefangenen Projekten. Dabei finde ich diese Anredungen super und sie sind ein guter Startpunkt für ein nachhaltiges Selbstcoaching.

Schreiben ist ein langsamer Prozess, gerade wenn er mit einem Stift auf einem Blatt Papier geschieht. Der Gedankenfluß verlangsamt sich, die Hand-Augen Koordination wird angesprochen, beide Gehirnhälften arbeiten. Es wird etwas erschaffen. Anders als beim erzählen oder nur darüber nachdenken.

Warum mit Freunden reden manchmal nicht ausreicht

Freundschaften sind wichtig und wertvoll, gerade wenn man mal ein Problem besprechen möchte, oder sich über etwas so richtig freut, wie zum Beispiel den Shopping-Erfolg am letzten Wochenende. Vielleicht traut man sich aber doch nicht, wirklich das ganze Gefühl gegenüber dem Freund/der Freundin herauszulassen aus Angst, nicht verstanden zu werden, Neid zu erfahren oder auch jetzt einfach mal keine „guten Ratschläge“ bekommen zu wollen, sondern einfach nur mal zu reden. Hier kann ein Tagebuch wirklich eine schöne Hilfe sein. Niemand schaut dort hinein, niemand bewertet das was darin steht. Ich kann ganz ich selbst sein auf diesen Seiten. Etwas schönes malen, Dinge durchstreichen oder revidieren.

Kennt ihr das auch, wenn ihr manchmal sagt: ja, da muss ich mal drüber nachdenken… mal ehrlich, tut ihr das dann auch? So richtig bis zum Ende des Gedankens? Dabei kann das Schreiben auch behilflich sein, wenn man sich wirklich drauf einlässt und dabei die richtrigen hilfreiche Fragen beantwortet.

Die hilfreichsten Fragen sind oft die einfachsten

Aber was sind hilfreiche Fragen? Hier kann systemisches Coaching eine gute Quelle sein. Oft sind wir so uns unserem Problem oder Dilemma eingenommen, dass es uns schwer fällt ausserhalb der Box zu denken und wir bräuchten mal jemanden der die richtige Frage stellt. Jetzt ist eine Coaching Stunde mit einem gewissen Geldbetrag verbunden oder in dem Moment in dem mein Problem gerade in meinem Kopf herumspukt kein Coach in der Nähe. Was dann? Ich möchte euch hier auf meinem Blog in Zukunft Selbst-Coaching Formate anbieten, mit denen ihr selbst in eurer Zeit und in eurer Form euch dem Problem auf eine struktuierte und andere Art nähern könnt. Angefangen mit den zwei wichtigsten Fragen: Was genau ist das Problem? Und wie wird es sein, wenn das Problem nicht mehr da ist?

Dazu braucht ihr nichts weiter als einen Stift und ein Notizbuch um einfach drauf loszuschreiben. Probiert es mal aus, und ihr werdet merken, dass es gut tut sich etwas von der Seele zu schreiben.

Was ist eigentlich mein Problem? Und was ist eigentlich mein Ziel, wenn das Problem behoben ist?

 

Und wenn ihr an einem Punkt nicht weiterkommt, schreibt mich gerne an und lasst uns darüber sprechen.

Alles Liebe,

Ilonka

Der Flow – oder wie komme ich am schnellsten durch die Stadt?

Heute habe ich einen Autofahrer beobachtet. Es war Mittagszeit und wir mussten hier in der Stadt in die gleiche Richtung auf diversen 3-4 spurigen Straßen mit vielen Ampeln. Er hüpfte von einer Spur auf die nächste, hin und her, wie eine Gazelle. Ihr habt das bestimmt schon einmal gesehen, wie manche Menschen auf solchen breiten Straßen ständig die Spur wechseln, nur um als erster an der nächsten roten Ampel zu stehen. (Automarke , Geschlecht und Aussehen des Fahrers lasse ich hier einmal bewußt weg, weil es echt keine Rolle spielt)

Als ich das so beobachtete, wie er sich durch den Verkehr kämpfte und wir einfach entspannt im Verkehrsfluß mitschwammen und doch an jeder Ampel wieder direkt neben ihm standen, musste ich über das Flow Gefühl nachdenken. Kennt ihr das? Dieses Gefühl einfach im Fluß zu sein, synchron mit dem Universum, mit allem um dich herum. Dieser Autofahrer war nicht im Flow, sondern nur damit beschäftigt, vorne zu sein. Warum? Hatte er es eilig? Oder war es für ihn eine Status-Frage? Oder tat ihm das Gefühl, jemanden überholt zu haben einfach so gut? Meine These dazu war, dass er wie ein Süchtiger, auf der Suche nach dem nächsten Triumph war: „Ha, ich habe das Auto überholt, ich bin schneller, jetzt stehe ich vor dir, ich habe die Ampel noch bei dunkel-orange überfahren!“ Das heißt, seine Aufmerksamkeit war nicht im hier und jetzt, sondern immer in der Zukunft: „Wenn ich den noch überhole, dann…. Wenn ich jetzt diese Ampel noch schaffe, dann…“ Das erinnert mich auch an die Situation, die du vielleicht auch aus dem Supermarkt kennst, wenn mehrere Kassen offen sind, und du dich an eine Kasse stellst und trotzdem mit den Augen und Gedanken bei den anderen Schlangen bist, umzu schauen, wie viel schneller oder langsamer du nun vorankommst. Du fängst vielliecht an, deine Entscheidung für diese Schlange zu hinterfragen und dich womöglich noch zu ärgern.

Ich habe das auch schon oft erlebt, dass meine Gedanken dann abwandern und ich mir überlege, was ich hätte besser machen können, anstatt einfach mal in diesem Moment präsent zu sein, Achtsamkeit zu üben, die Wartezeit zu nutzen um durchzuatmen, mich zu sammeln, einfach nur mal da zu sein. Dann habe ich auch über die Bewertung von Zeit nachgedacht. Der oben genannte Autofahrer, oder auch ich in der Schlange, wir bewerten anscheinend die 30 Sekunden bis 2 Minuten, die wir schneller irgendwo sind, höher als uns selbst, unsere eigene Ruhe und Aufmerksamkeit. Die 30 Sekunden früher die Einkäufe ins Auto zu packen, ist mehr wert als den Moment zu schätzen, zufrieden zu sein, präsent zu sein.

Auch im Job stehen wir vor der Herausforderung immer wieder an das Nächste zu denken. Den nächsten Kunden, den nächsten Abschluß, das nächste Projekt oder das nächste Meeting. Und das hält uns davon ab, im hier und jetzt präsent zu sein, ein Flow Gefühl zu erleben und zufrieden zu sein in diesem Moment. Ich lade euch ein, die kommenden Tage doch einmal darauf zu achten, wann wir in so einer Situation sind, bei der wir mit den Gedanken schon ganz woanders sind, und den Moment verpassen. Vielleicht hilft das ein bisschen mehr Ruhe ins Leben zu bringen und es wahrzunehmen, wenn der Flow eintritt und dich mitnimmt.

Möchtest du gerne mal über dieses Thema sprechen? Weißt du gar nicht , was Flow ist und glaubst auch nicht, das in deinem (Arbeits-)Alltag herstellen zu können? Lass uns gerne einmal darüber sprechen, wenn du Lust hast. Ich freue mich auf ein Feedback von dir.

Deine Ilonka